Sonntag, 26. Mai 2013

Das war's

Nach den 3 letzten wundervollen Wochen in Down Under kam dann schließlich der Tag, vor dem wir uns so gefürchtet haben. Am Mittwoch, dem 23.5., genau 9 Monate nachdem wir das größte Abenteuer unseres Lebens angetreten haben, war es dann schließlich soweit. Der Antritt der Rückreise war wohl definitiv einer der schwierigsten Gänge in unserer Zeit im Land der Sonne. Die Freude auf Deutschland war so groß wie die Freude der BVB-Fans nach dem CL-Finale.

Nach all dem was wir erlebt und gesehen haben, was wir durchgemacht und kennengelernt haben, nach allen lebensprägenden Erfahrungen die wir gesammelt haben, nach allen Orten die wir besucht haben, sollte jetzt alles so abrupt enden. Das war und ist nachwievor nicht leicht zu verdauen! Egal was in unserem Leben noch kommt, ein Abenteuer mit diesem Ausmaß werden wir nie wieder erleben. Unsere Reise begann in Brisbane mit einem Monat Arbeit und der damit verbundenen Einführung in die Lebensweise der Australier, "easy living", die von Anfang an ansprach und begeisterte. Weiter ging es auf eine einmonatige Reise mit den Highlights der Ostküste des Kontinents, vom östlichsten Punkt des Festlandes, Byron Bay, über wunderschöne Küstenlinien á la Noosa, Rainbow Beach über die größte Sandinsel der Welt, Fraser Island, weiterführend zu den Whitsunday Islands mit dem weltberühmten Whitehaven Beach, endend im Great Barrier Reef, wohl einem der schönsten Orte des gesamten Planeten. Darauf folgten 4 Monate harter Farmarbeit im tropischen Far North Queensland bei Sonne und 40 Grad auf Obstplantagen mit Bananen, Limetten, Zitronen, Avocados, Mangos und und und, wo wir durch ein extremes Sparprogramm genug Geld zusammen hatten, um nach Planänderung doch 3 Monate länger als geplant im Land Down Under zu verweilen. Über die Weltstadt Sydney mit dem Opera House und der Harbour Bridge ging es mit unserem ersten Auto Richtung Melbourne, einer der geilsten Städte der Welt, nach einem kurzen Zwischenstop in der unwürdigen Hauptstadt Canberra. Auf die Koala-Hochburg Great Ocean Road mit den 12 Apostels folgte nach einem Trip auf Kangaroo Island die Große Australische Bucht, welche sich entlang an der Südküste erstreckt und uns quer durch die Nullarbor-Ebene führte, unsere erste Outback Erfahrung. Nach über 2000km im Nichts waren wir in Esperance im Paradies angekommen mit den weißesten Strände Australiens und Kangaroos am Strand. Über den Wave Rock ging es weiter in die Metropole des Westens, Perth, von welcher aus wir Richtung Pinnacles, Hamilton Pool mit den Ursprung der Menschheit und Exmouth die Westküste hochfuhren, wo mit dem Ningaloo Reef einer der spannendsten Orte der Reise auf uns warteten sollte. Nach dem Schwimmen mit dem größten Fisch im Ozean, dem Walhai, war der Karijini National Park mit spektakulären Wanderwegen ein Highlight des Westens, von welchem aus wir wiederum durch die Wüste fuhren um in Broome mit dem berühmten Cable Beach einen Zwischenstop einzulegen, um schließlich im Nordwesten Richtung Darwin ganz oben im Norden zu fahren. Das mit Wasserfällen durchzogene Gebiet verließen wir wiederum für das Wahrzeichen Australiens, dem Uluru inkl. Kata Tjuta, dem nicht ganz so berühmten aber extrem beeindruckenden Nachbarn im berüchtigten Roten Zentrum Australiens, weiterführend über die Opal-Welthauptstadt Cooper Pedy quer durch die Mitte des Kontinents um letztendlich in Port Lincoln mit Großen Weißen Haien zu tauchen, das letzte neue Highlight dieser unfassbaren Reise. Nach einer herausragenden Woche in Melbourne schloss sich der Kreis dann in Sydney, dem Start und Ende des 2-monatigen Trips.

Das was sich als kurzer Reiseplan in einer A4-Seite beschreiben lässt, würde ein ganzes Buch mit erlebten Erfahrungen und Eindrücken füllen. Ein unfassbares Erlebnis, von welchem man sich nur schwer lösen kann, welches eigentlich nie enden sollte. Australien ist wohl eines der schönsten Länder der Welt, nicht nur wegen der einzigartigen Natur mit all den Tieren und Landschaften, aber auch wegen den unglaublich netten und hilfsbereiten Australiern, den geilen Städten und den Menschen aus allen Kulturen der Erde. Wir vermissen dieses Land jetzt schon so sehr, dass wir am liebsten direkt wieder zurück wollen. Eigenartig, wie scheiße einem Deutschland nach der Zeit in Australien vorkommt. Familie und Freunde, auf die wir uns schon lange gefreut haben, sind ernsthaft der einzige Lichtblick in der jetzigen Zeit unmittelbar nach der Rückkehr. Das Umgewöhnen wird wohl noch ewig dauern, wer hätte das gedacht! Eines steht jedoch fest: wir werden definitiv zurückkehren nach Australien! Speziell für mich war es ein Kindheitstraum nach Australien zu kommen. Ich hätte mir aber definitiv nie erträumt, dass er ersten so schnell und zweitens in diesem Ausmaß wahr wird. Zu geil!

Wir wollen die Chance hier noch nutzen, um uns bei denen zu bedanken, die uns die Reise ermöglicht haben, die sich für uns interessiert haben, die die Reise zu etwas Besonderem gemacht haben und die unseren Blog gelesen haben!!! Wir hoffen er hat euch die ein oder andere Langeweile vertrieben oder einfach nur amüsiert.

Es bleibt noch zu sagen, dass wir allen ein solches Abenteuer empfehlen würden, egal ob es nun Australien ist oder ein anderes Land. Aber es ist es definitiv wert, mal mehr als Deutschland zu sehen! Und speziell jeder der vorhat nach Australien zu fliegen, kann sich gerne an uns richten um nützliche Tipps zu erhalten oder sich einfach über irgendwas zu erkundigen. Nur Mut! ;)

Au revoir!
Andi & Adri

Freitag, 10. Mai 2013

Cage Diving mit Großen Weißen Haien

Nach 3 Tagen Warten in Port Lincoln war es dann endlich soweit.

Nach vielen Überlegungen, ob es das hart ersparte Geld wert ist, ob es nicht klüger wäre das Geld aufzuheben, ob es vielleicht zu gefährlich ist. All das war vergessen. Wir hatten endlich die Tour gebucht und es konnte losgehen. Die pure Vorfreude bestimmte nun unsere Gefühlslage! Die Aufregung vom Abend davor brauch ich sicherlich nicht detailliert beschreiben. Doch sie steigerte sich, je näher das Ereignis rückte! Schnell noch ein paar Videos auf youtube reingezogen von anderen Cage Divers, die sich dasselbe antaten wie wir. Und natürlich auch die beiden, wo der Hai direkt in die Käfig-Lücke reinsteuert, um im Käfig nach Frischfleisch zu jagen. Ebenso die Artikel im Web über die kürzlich Verunglückten in Südafrika. 19 Mann an Bord, Boot kippt um, 3 Tote. Todesursache? Ertrunken, puh, immerhin nicht vom Hai zerfleischt. Man möge sich mal vorstellen, dass das Boot am Ankerplatz umkippt. Aber sowas passiert doch in Australien nicht, richtig? Oder? Zur Beruhigung schnell nochmal die GoPro-camera Werbung angeschaut, wo Ocean Ramsey mit einem Großen Weißen Hai schwimmt, den sogar streichelt und sich an der Rückenflosse festhält. Verrückt, die Alte!

5:40 Uhr klingelte der Wecker, 6:20 Uhr war Abfahrt. Nach einigen Verzögerungen und "Ein-Checken" am Boot ging es dann kurz nach 7 Uhr los, auf die tobende See. Ja, das war sie wirklich. Die Tour muss eigentlich kurz vorm Abbruch gestanden haben, alles andere könnte ich mir nicht erklären. Jedenfalls war es das Gefühl, was uns umgab, wenn wir links aus dem Fenster schauten und nur Himmel sahen, dann rechts aus dem Fenster schauten und ausschließlich Meer sahen, dann zum Boothintern blickten und realisierten: dieses verdammte Boot wird gleich umkippen, so wie in Südafrika! Ertrinken ist ziemlich unwahrscheinlich, wir sind geübte und gute Schwimmer. Bleibt nur noch ein Abgang: wir werden vom Hai gefressen. Sprich: wir haben unser letztes Geld zusammengekratzt für ein Deluxe-Abkratzen. Na super!

Doch irgendwie haben wir es dann nach über 3h Fahrt doch zum Ankerplatz geschafft. Ich konnte also vorerst meine Schwimmflügel wieder abnehmen und den blutigen Fleischköder von Adris Hintern entfernen.
Kaum hatte das Boot angelegt, sah man im Wasser auch schon die ersten 2 Schatten. Gott sei Dank nicht umsonst Geld rausgehauen, dachten wir uns nur. Weil, wie die Betreiberwebsite auch schon verraten hat, es gibt beim Buisness mit der wilden Natur natürlich keinerlei Garantien. Der Crew fiel es schwer, die Aufmerksamkeit auf ihre Einweisungen in Sachen 'Tauchen im Käfig' zu lenken, während im kalten Wasser die Hauptdarsteller bereits ihre Kreise um das Boot zogen.

Die Passagiere wurden in 6 Gruppen á 6 Menschen eingeteilt. Adri & ich waren in Gruppe 4. Na toll, das sind die ja gar nicht mehr hungrig, wenn wir im Wasser sind...und wahrscheinlich sinse dann auch schon weg!

Die erste Gruppe machte sich bereit und stieg in den Käfig. Nun konnten alle anderen sehen, nach welchem Prinzip die ganze Sache abläuft. Zunächst wird via Knopf eine Suppe aus Blut und Fisch und irgend ner braunen Soße durch eine verschließbare Öffnung an der Bootsseite ins Wasser gelassen, um die Haie anzulocken. Das wird so ca. alle 20 Minuten gemacht. Sind die Haie da, wirft einer (2) der Crew-Members einen an einer Schnur befestigten Köder ins Wasser, in diesem Fall Tunfisch-Magen. Kommt der Hai auf ihn zugeschwommen, zieht er ihn kurz bevor der Hai des Köder im Maul hat weg, Richtung Käfig und dann raus, sodass der Hai schön mit offenem Maul auf Käfig und Boot zustürmt. Super Show! Es kamen immer mehr Haie, sie kamen und gingen eigentlich ständig. Manche waren monströs, bis zu 6m, andere musste man schon als klein bezeichnen, was angesichts der Größe von immerhin noch ca 3m fast schon lächerlich erscheint.

Gruppe drei war bereits mehrere Minuten im Wasser und endlich durften wir uns fertig machen. Alle bekamen Maske, Taucheranzug und Tauchschuhe. Nachdem ein Engländer aus unserer Gruppe seinen Anzug fertig angezogen hatte, sagte ihm dann endlich ein Crew-Mitglied, dass er ihn linksrum angezogen hatte. Der Klassiker. Dämlicher Brite dachte ich mir nur und lachte mir ins Fäustchen.

Als der Typ dann aber auch mich nur angrinste und ich an mir runterblickte, verstummte mein innerliches Lachen. Karma!

Adri war die erste, die reinging. Dann irgend son Typ, dann ich. Das Wasser war echt verdammt kalt, sehr kalt, um die 18-20 Grad. Das Runtersteigen auf der Leiter wurde durch die 15kg erleichtert, die man wie ein Rucksack umhängen hatte. Wäre durch die 50 Kilo Chips und Kekse auch kein Ding gewesen, die ich im Bauch verankert hatte. Während Adri noch etwas Schwierigkeiten mit der o2-Zufuhr hatte, begab ich mich sofort auf die Suche nach den Haien. Und wirklich lange warten mussten wir nicht! Bevor man sich richtig einrichten konnte, schwommen mehrere Haie direkt am Käfig vorbei und beobachteten uns. Die richtige Action musste ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen: die Haie jagten die von der Crew reingeworfenen Köder. Adri drehte sich kurz zu mir und unsere Blicke trafen sich, bevor sich Adri wieder umdrehte und ich einen tollen Blick auf das Geschehnisse in ihrer Ecke hatte. Denn genau als sie sich umdrehte, rammte ein Hai mit offenem Maul direkt vor ihrem Gesicht in den Käfig rein :D Herrliches Bild, wie sie erst zusammenzuckte und dann direkt wieder zu mir blickte, wobei ihre Augen diesmal ca. 3x so groß waren wie vorher. Ich hatte derweil etwas Probleme mit dem Atemgerät, da ich herzhaft zu lachen anfangen musste.

Im Folgenden bekamen wir eine gute Show geboten, die Haie schwammen sehr langsam, manchmal extrem schnell und nach dem Köder schnappend, an uns vorbei. Gelegentlich rammten sie den Käfig, mit der Schnauze oder auch mit der kräftigen Schwanzflosse. Später knallte auch direkt vor meinem Gesicht ein Hai in den Käfig, der war echt riesig! War sicher "Kinky", 5 1/2m lang. Sie wurden zunehmend aggressiver, zumindest einige von ihnen. Jedoch allgemein waren sie nicht einmal ansatzweise so aggressiv, wie man denkt. Haie sind keine menschenfressenden Killermaschinen, wie alle Idioten denken. Es sind atemberaubende Kreaturen, die so elegant durch das Wasser gleiten wie kaum ein anderes Tier. Durch den Aufbau ihrer äußeren "Haut" schleichen sie so leise durch das Wasser, dass man sie gar nicht hört oder wahrnimmt, bevor sie direkt vor einem sind. Unfassbar und unvergesslich, wie auf einmal ein 6 Meter langer Weißer Hai direkt vor einem ist, nichtmal 30cm von deinem Körper entfernt, ganz plötzlich, obwohl er so langsam durch das Wasser gleitet - als ob der aus dem Nichts kommen würde. Und du kannst ihn direkt in die Augen schauen. Komischerweise erfüllt es einen weder mit Angst noch mit irgendwelchen anderen schlechten, negativen Gefühlen. Man ist dankbar für die Chance, ein solches Lebewesen hautnah erleben zu dürfen. Man will es fast streicheln, so knuffig grinst es dich an. Keine Aggressivität ist zu sehen, kein Blutrausch, gar nichts. Nur ein paar neugierige Giganten des Ozeans, die die Lage checken. Wunderbar! Man sah all die Dinge, die man über Weiße Haie schon weiß: dieser abrubte Übergang zwischen Grau und Weiß an der unteren Seite des Hais, der weiße Bauch, das hämische Grinsen im Gesicht, die scharfen Zähne. Aber auch, dass sie ziemlich hungrig sein können :D Im Wasser war der Unterschied zwischen einem kleinen und einem großen Hai noch deutlicher zu erkennen. Die kleinen wirkten schon fast niedlich. Laut Crew sahen wir an diesem Tag 6 verschiedene Weiße Haie, wobei wir das Gefühl hatten das es doch so 2-3 mehr waren...

Die Kälte des Wassers machte sich mit zunehmender Dauer des 45-minütigen Tauchgangs immer mehr bermerkbar. Vor allem, weil sie langsam Wasser in die Lücke zwischen Haut und Anzug drängte. Die Hände waren auch schon komplett eingefroren, da man sich eigentlich ständig an Metallstäben festhalten musste. Auf der einen Seite wollte man noch viel mehr Zeit unter Wasser verbringen, da es sowas wie ein satt-sehen nicht gab. Aber andererseits waren wir doch froh, als es dann wieder an Bord ging und man quasi sofort unter die heiße Dusche springen konnte. Oben wurden wir mit den Worten "You guys had some SERIOUS action!!!" begrüßt, was uns nochmal vor Augen führte, dass wir den besten der 6 Tauchgänge erwischt hatten. Das nenn' ich mal Glück!

Anschließend wurde, nachdem auch Gruppe 6 fast fertig war, fast feierlich der letzte Köder in das Wasser geworfen und solange immer wieder vor den Haien weggezogen, bis diese dann doch schneller waren als der Mensch. Und das waren sie früher oder später immer.

Zwischenzeitlich mischte sich übrigens auch ein Bronzehai unter die Großen Weißen - tapferes Kerlchen! Allerdings schien er mit dieser Aktion eine Art Mut-Wettkampf gestartet zu haben. Denn...

Gruppe 5 hatte nicht so ein Glück wie wir, denn sie hatten nur sehr wenige Haie vor dem Käfig. Der Grund dafür lag auf der Hand: Die Neptune-Islands, neben denen wir uns befanden, sind das zu Hause mehrerer Robben-Kolonien. Da sich eine dazu entschieden hatte, nicht allzuweit vom Boot entfernt unbesorgt rumzuschwimmen, machten die Haie sicherlich lieber Jagd auf ihre Lieblingsspeise. Kein Grund zur Sorge: wir sind uns ziemlich sicher, dass es die Robbe an Land zurück geschafft hat. Zumindest trat kein roter Blutfleck an der Wasseroberfläche zum Vorschein... ;)

Auf der Rückfahrt musste man das eben Erlebte erstmal setzen lassen. Zudem gab es bereits eine Vorführung der Videoaufnahmen und geschossenen Fotos. Im Dunkeln kamen wir dann wieder im Hafen an, nach ca. 3h Rückfahrt auf nun ruhigerer See. Ein großartiger Tag ging zu Ende mit eindrucksvollen Tieren, die man wohl nicht so schnell wieder vergessen wird. Australien wird NIE langweilig!

Mittlerweile sind wir schon in Melbourne, ein zweites Mal. Seit 6 Tagen um genau zu sein. Die Stadt ist echt geil, die Menschen zwar etwas in Hektik, aber davon lassen wir uns gar nicht beeinflussen. Von Tag zu Tag verlieben wir uns mehr in diese Stadt. Wir genießen die Zeit hier sehr. Vorgestern beispielsweise waren wir mit Marie (wohnt in St.Kilda) im Stadtteil St.Kilda am Strand, um kleine Piguine zu beobachten, die dort hausen. Sehr niedlich! Heute haben wir einen Stadtrundgang gemacht und abends waren wir auf dem Skydeck des Eureka Towers, 88 Stockwerke über dem Boden. Der Blick von dort oben war einzigartig. Morgen Abend fahren wir weiter Richtung Sydney, leider muss man fast sagen. Eigentlich wollen wir hier noch gar nicht weg! Im Städte-Ranking schiebt sich Melbourne bei mir glaube ich sogar vor Sydney.

Das soll reichen für heute. Allen ein fröhliches Ausnüchtern vom Männertag!
bis bald!
A&A

Mittwoch, 1. Mai 2013

Der Kreis schließt sich

Es ist mal wieder Zeit, die interessierte Leserschaft auf den neuesten Stand zu bringen.

Broome war ganz schön, aber nicht so krass dass wir uns dort länger als 2 Tage aufhalten mussten. Der dortige Cable Beach war nicht schlecht. Er ist vor allem berühmt für seine außergewöhnlich-schönen Sonnenuntergänge, was wir definitiv bestätigen können! Im Meer sich abkühlen war aber nicht drin, da die Temperatur des Wassers mehr als 30 Grad betrug...krank.

Danach ging aber die große Fahrerei von vorne los. Das nächste Ziel war die Kimberly-Region, die eine der schönsten Australiens sein soll. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch relativ viel gesperrt aufgrund der Wet Season. Und wenn etwas nicht gesperrt war, war es nur für Allrad-Autos geeignet. Echt schade, aber auch kein Beinbruch. Zumindest eine der Attraktionen, nämlich den Purnululu National Park samt Bungle Bungle Range konnten wir eeeeetwas ersetzen, da auf dem Weg durch zu viele Outback-Kaffs auch die Stadt Kununurra kam, wo es eine Art Felsenformation gab, die dem Original ähnelt (natürlich nichtmal ansatzweise so geil, aber war auch echt iO). Hieß Hidden Valley. Ansonsten gibt es von der Fahrt nicht viel zu berichten. Wir waren in Derby, Fitzroy Crossing, Halls Creek, Kununurra und und und. Aber zwischendrin, da fällts mir wieder ein, war der Lake Argyle. Ein riesiger man-made See, in denen viele Süßwasser Krokodile leben. Von der Landschaft her war der See wirklich atemberaubend, aber leider eher was für Leute mit Boot! Daher verbrachten wir auch nur einen Abend dort. Immerhin haben wir dann sogar noch ein Krokodil gesehen im See! Und auf dem Rückweg, den wir nach Sonnenuntergang in Angriff nahmen und es deshalb stockfinster war, gab es auch einiges sehenswertes: Rock-Wallabys & tatsächlich 2 auf der Straße sitzende Eulen, wobei die eine nicht größer war als eine 500ml Flasche. Echt geil. Am nächsten Morgen wurden wir dann von einem wilden Pferd geweckt, welches direkt neben unserem Auto fraß.

Weiter gings dann immer weiter Richtung Osten, bevor wir in Katherine nach links abbogen, um Richtung Darwin, der nördlichen Großstadt Australiens, zu fahren. Doch je weiter wir vordrangen, desto grausamer wurden die Nächte. Wir hatten grundsätzlich 2 Probleme. Erstens war es schweineheiß. Und das zweite, weitaus größere Problem waren die Mücken. Zunächst waren es nur kleine, die zwar unheimlich nervten, aber bei denen man irgendwann bei offenen Türen einschlafen konnte. Aber später, je nördlicher wir fuhren und je näher wir den Tropen kamen, bereiteten uns die tropischen Moskitos ernsthafte Probleme. Ich hab noch nie in meinem Leben zu abartige Viechher erlebt. Vor allem nicht so viele! An 2 Abenden war es besonders schlimm. Bevor wir in den Litchfield National Park fuhren, mussten wir eine Nacht kurz vor jenem auf einer Rest Area schlafen. Und mit schlafen meine ich nicht schlafen. Macht man das Auto auf, hat man binnen weniger Sekunden mehr als 30 riesige Moskitos (ja ernsthaft!) im Auto, die dich gnadenlos zerstechen. Lässt man die Türen zu, heizt sich das Auto innerhalb von 2 Minuten zur Sauna auf. Nach stundenlangen Kampf gelang es uns dann irgendwann einzuschlafen, für ca. 2h.

Am folgenden Tag stand dann der Litchfield National Park auf dem Programm. Dieser war echt sehr schön und hatte nach unserer Meinung sogar den schönsten Wasserfall, den wir bisher in Australien gesehen haben. Und wir haben hier verdammt viele gesehen! Im Park gibt es viele Süßwasser sowie Salzwasserkrokodile, dass heißt man sollte aufpassen, wo man schwimmen geht. Dennoch gab es 2 Stellen, die bereits auf Krokos kontrolliert wurden, war aufgrund der enormen Hitze echt erfrischend. Ein was zum Park gibts noch zu sagen. Als wir uns einen weiteren Walking Track rausgesucht hatten, obwohl wir gar keine Lust mehr hatten irgendwas zu machen (-> Schlafmangel und Hitze), kam es dann noch zu einer ungewollten Konfrontation. Ungewollt, aber von Adri provoziert. Gerade als sie mir sagte, wie schön aber verwunderlich es doch sei, dass wir im ganzen Westen und Norden bisher keine große Spinne gesehen haben, geschah es. Aus der Brücke heraus kräuchte sich so ein ekelhaftes riesiges beharrtes Spinnenvieh heraus. Nach ängstlichen Pieksen mit dem Stock stellten wir Gott sei Dank fest, dass sie bereits tot war. 100 Meter weiter, als es dann richtig in den Wald reinging, drehten wir dann doch um und ließen es bleiben. Grund war ein handgroße (nicht Handteller, HAND!!!) Spinne, die den Weg versperrte, weil sie sich dachte, sie muss genau über den Weg ein riesiges Netz spinnen.Wir hätten zwar außenrum laufen können, aber die Angst bestand, dass uns am Ende des Walks wohl Spinnen auffressen, die so groß sind wie bei Harry Potter.

Nach diesen schwer zu verarbeitenden Angriffen der Todesspinnen fuhren wir auf unseren Schlafplatz ca. 90km vor Darwin. FEHLER! Das war einer der grausamsten Nächte, die wir je erlebt haben. Neben den nächtlichen 32 Grad Außentemperatur gab es einfach unzählige riesen Moskitos, die einen das schlafen unmöglich machten, absolut unmöglich. Der ganze riesen große Platz, auf dem übrigens nur wir waren, war voller Moskitos, die nicht nur zahlenmäßig überlegen, sondern taktisch auch ausgesprochen gut aufgestellt waren. Da man, sobald man mehr als 10 Sekunden still saß/lag, bereits 3 neue Stiche hatte, musste man eigentlich ständig in Bewegung sein. So geschah es, dass wir 4 Stunden ununterbrochen über den Platz liefen. Doch wie gesagt, die Mücken-Taktik. Sie ließen mindestens 100 in Autonähe zurück und schickten uns ca. 30 ständige Begleiter hinterher. Es war ein grausam geführter Krieg. Wir scheuten nicht dafür, Chemiewaffen zu benutzen und räucherten das Auto komplett mit Anti-Mücken-Gas aus, wodurch inne nur noch Qualm war. Es half nichts. Nach einer Weile stellten wir fest, dass der Sauerstoff-Gehalt im Auto für eine Person reichte bei geschlossenen Türen, um zumindest kurzzeitig zu dösen. Also zog sich Adri in Auto zurück und ich bließ an der Front. Bis 2 Uhr in der Nacht jenseits der 6h Marke lief und lief ich über den Platz, einzig bewaffnet mit einem Handtuch, welches ich in Manier eines Samurai, der mit dem Schwert hantiert, um mich herumschwang. Ich bin mir sicher, dass ich in dieser Nacht olympischen Rekord im Gehen aufgestellt habe und zumindest Medaillenkandidat für Rhythmische Sportgymnastik gewesen wäre, die Kür mit dem Handtuch. Und jetzt mal im Ernst: seit spätestens diesem Abend haben wir den Norden gehasst und wollten so schnell wie es geht ins Outback.

Noch in der Nacht, gegen 2 oder 3 Uhr, fuhren wir dann nach Darwin, da wir völlig fertig waren und am Rande des Nervenzusammenbruchs standen. Außerdem war uns inneres Autodach zum Mückenfriedhof mutiert. Dort schliefen wir dann noch ein wenig, wenn auch nur ne Stunde, mitten in der Stadt.

Nach 2 Tagen in Darwin (schöne Stadt) ging es dann endliiiiiich Richtung Red Centre, dort wo die Nächte kalt und die Mücken wenig sind. 400 Kilometer vor Alice Springs kam dann das erste Highlight des Outback-Trips: Devils Marbles. Das sind Felsenkugeln, die einfach mitten in der Wüste liegen. War nicht schlecht!

400 Kilometer weiter kam dann Alice Springs, über das man schon so einige Schauermärchen gehört hatte, á la nachts sollte man nicht auf die Straße usw.
So schlimm fanden wir es dort nicht, eher im Gegenteil. Es gab Burger King und Woolworth, was will man mehr! Wir nutzten den Tag dort aus, um uns die anliegende MacDonnell Range anzuschauen, zumindest einen kleinen Teil dieser. Sehr beeindruckend.

Danach gings es weiter, immer tiefer ins Outback hinein, immer weiter ins Red Centre, das rote Zentrum Australiens samt dem großen Wahrzeichen: der Uluru, Ayers Rock, dem großen roten Stein genau in der Mitte Australiens.

Am ersten Tag zogen wir uns aber erstmal die Olgas (Kata Tjuta) rein, das weitaus weniger bekannte Wüstenspektakel 50km entfernt vom Uluru. Ich muss sagen, dass ich davon fast mehr beeindruckt war als vom Uluru. Wir machten dort insgesamt einen 11km Walk, der sehr sehr gut war. Am Nachmittag dann gings aber doch zum Uluru, der einen dann ziemlich umhaute. Es ist immer krass Dinge zu sehen, die man sonst nur auf Bildern sieht oder im TV. Vor allem beim Uluru, weil jener eben das ist, an was alle denken, wenn sie Australien hören. Der Sonnenuntergang war supergut, der Uluru begann bei perfektem Winkel schön zu leuchten. Am folgenden Tag liefen wir 11km um den Uluru herum, um uns alle genauestens anzuschauen. Sehr gut. Am Morgen hatten wir uns bereits den Sonnenaufgang angeschaut, der bei weitem nicht so geil war wie der Sunset. Nach 2 Tagen bei den Olgas und dem Uluru machten wir uns dann auf, den Stuart Highway, der sich von Darwin nach Port Augusta erstreckt und Australien vertikal in 2 Hälften zerteilt, endgültig zu bezwingen. Die Fahrt war teilweise grandios, genau durch die roten Erden Australiens, die das Outback so einzigartig machen.

Nach einem weiteren Tag Fahrt kamen wir in Coober Pedy an, der Opal-Welthauptstadt. Es gibt dort unzählige Minen, gefüllt mit dem begehrten Edelstein, der hauptsächlich als Schmuck verkauft wird und sehr teuer ist. Wir besichtigten eine dieser Minen und versuchten uns anschließend im Noodling, also dem Suchen nach Opalen mit den eigenen Händen! Mit großem Erfolg mussten wir dann das Noodlen nach vielen Minuten beenden, fast schon widerwillig. Wir waren im Noodle-Rausch. Es hat so einen Spaß gemacht und am Ende haben wir tatsächliche einige kleine Opale gefunden. Alles in allem waren das schöne Stunden in Coober Pedy, der Stadt unter der Oberfläche (die Leute wohnen teilweise tatsächlich unter Tage).

Nach einem weiteren Tag kamen wir dann an der Stelle raus, wo wir vor 7 Wochen noch geradeaus gefahren sind Richtung Westen. Nach vielen tausend Kilometern sind wir also wieder dort angekommen, wo die Reise so richtig begann, am Beginn/Ende des Stuart Highways, wo er den Eyre Highway kreuzt, der nach Perth führt. Was für ein Gefühl!

Wir sind quasi direkt durchgefahren nach Port Lincoln, eine Hafenstand 650km südwestlich von Adelaide. Und das hat einen Grund! Nach 3 Tagen warten ist es morgen dann nämlich so weit: wir werden mit großen Weißen Haien tauchen! Einzig und allein die hoffentlich stabilen Gitterstäbe des Käfigs trennen uns von einem der gefürchtetsten Tiere des Planeten. Wir sind schon aufgeregt und freuen uns sehr darauf!

Danach stehen eigentlich nur noch Melbourne und Sydney auf dem Programm. Mit dem Uluru haben wir quasi alle Sehenswürdigkeiten abgehakt und so ziemlich alles gesehen, was man in einem Jahr Australien als Backpacker sehen kann!

Einen Bericht über die Haie gibts dann in Melbourne,
bis dann
A&A

Mittwoch, 17. April 2013

Swim with the Whale Sharks

Wieder einmal werde ich die Geschehenisse der letzten Tage/Wochen so komprimiert wie möglich versuchen wiederzugeben, das es Beschwerden gab über die Länge der Texte. Ihr luschis ihr!

In Perth, der Millionenmetropole des westlichen Australiens, blieben wir dann doch nur noch einen Tag. Mehr als einen Großeinkauf, einen Auto-Check und einen Bummel durch die Innenstadt gab es für uns dort nicht zu tun. Die Stadt an sich war ganz schön. Außerdem gab's auch mal wieder ein bisschen Action, als wir Zeugen von gleich 2 Polizeieinsätzen wurden, in denen beide Male Aborigines als die Verantwortlichen hervortraten. Langsam wird mir echt klar, wieso die Australien den Großteil der Abo's hassen...

Nach Perth waren die Pinnacles das nächste Ziel unserer großen Reise. Diese Steinsäulen befinden sich gute 130km nördlich von Perth, an einem kleinen Örtchen namens Cervantes. Dort ragen jene Steinsäulen in allen möglichen Größen aus dem orangenen Wüstenboden heraus, fast direkt neben dem Meer. Überrascht waren wir von der Anzahl der Pinnacles, da wir mit nicht mehr als einigen Hunderten gerechnet hatten. Diese Zahl wurde aber sauber überboten, alleine der Auto-Parcour, den wir übrigens nicht antraten, war 4 Kilometer lang. Wir entschieden uns stattdessen alles abzulaufen, fleißig fleißig! Nach einigen Fotos und einem zwischenzeitlichen Verlaufens in der Wüste fuhren wir weiter Richtung Kalbarri.

Bevor wir überhaupt im Ort ankamen, waren einige sehenswerte Lookouts direkt vor der Stadt ausgeschildert, an denen man den Wechsel von Strand und Felsenklippe schön ansehen konnte. Nicht schlecht! Im Ort selbst nahmen wir dann unser erstes Bad im Indischen Ozean, welcher berühmt-berüchtigt für seine vielen Haie ist. Nicht umsonst gilt die Westküste Australiens als eine der heißesten Hai-Hot-Spots der Welt! Lächerlicherweise trauten wir uns deshalb zunächst erstmal nur ins hüfthohe Wasser :D Aber diese Angst sollte viel später noch besiegt werden...
Doch zunächst einmal ging es in den Kalbarri National Park kurz nach der "Stadt". Dieser gab nicht mehr und nicht weniger als 4 Lookouts her, welche ganz gut waren. Vom Gipfel einer Schlucht aus konnte man auf den Murchison River blicken, der den National Park durchquert. Ein wenig Outback-Feeling gabs obendrauf: überall nervtötende Fliegen!

Anschließend fuhren wir weiter Richtung Norden, Richtung Shark Bay. Diese beherbergt neben tausenden Delphinen und Dugongs auch 13 verschiedene Haiarten. Dennoch entschieden wir uns nicht an die Spitze der vorgelagerteten Halbinsel zu fahren und sparten so mehr als 200km Umweg, da wir die Befürchtung hatten, Monkey Mia, welches sich ebenda befindet, sei ähnlich wie Tin Can Bay an der Ostküste (na, wer erinnert sich? Genau, kontrollierte Delphinütterung). Stattdessen fuhren wir nur etwa 40 km halbinseleinwärts, um schließlich am Hamelin Pool zu landen. Dort gab es nämlich etwas sehr außergewöhnliches zu sehen: und zwar den Grund, wieso es Tiere, Pflanzen, dich und mich gibt: Stromatoliten, der Ursprung allen Lebens auf der Erde! Diesen Bio-Exkurs konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen (nein im Ernst, ich hasse Bio, aber DAS war superinteressant). Der fast-einzigartige Ort (eine solche Ansammlung von Stromatoliten findet man nur noch auf den Bahamas) wurde durch einen besonderen Strand noch besonderer. Aufgrund geografischer Verhältnisse besteht der Strand, vor denen sich die Stromatoliten im Meer befinden, aus sehr kleinen Muscheln, die nahezu unverwittert sind. Zurecht trägt dieser Strand den Namen "Shell Beach".

Nachdem wir alle Infotafeln durchgelesen hatten und ich feststellte, dass mich diese mehr lehrten als all meine verzweifelten Biolehrer zuvor, ging es weiter Richtung Carnarvon, der nächstgrößten Stadt. Carnarvon stellte sich aber als absolutes Scheisskaff heraus, sodass wir sofort wieder die Flucht ergriffen und den Highway weiter nach oben donnerten. Kurz nach Carnarvon jedoch entschieden wir uns spontan, zu den Blowholes zu fahren, von denen wir vorher noch nichts gehört hatten. Klang aber interessant. Tatsächlich waren es riesige Löcher in der felsigen, nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegenden Küste, aus denen bei entsprechenden Wellengang Wasserfontänen herausspritzten, eine Art kalter Geysir. Diese Löcher wurden wie üblich von Wind und Wasser so geformt, wie wir sie heute vorfinden. Wieso es ausgerechnet dort der Fall war, weiß ich aber auch nicht. Wahrscheinlich wollte Gott dieser Kackstadt wenigstens irgend eine Attraktion zugestehen.

Nach einer verbrachten Nacht an den Blowholes ging es weiter nach Coral Bay und damit zum Anfang des Ningaloo Reefs, an der Hauptattraktionen der australischen Westküste. Das Ningaloo Reef wird oft als schöne Alternative zum Great Barrier Reef angesehen. Und das nicht ohne Grund. Es ist definitiv Touristen-freundlicher, da es an teilweise direkt vorm Strand liegt und man keine Tour buchen muss, um hinzufahren, sondern sich einfach Flossen anzieht, Schnorchel und Maske ins Gesicht ballert und zum Reef hinausschwimmt. Das Riff erstreckt sich ca 230km von Coral Bay nach Exmouth. Wir verbrachten unseren ersten Tag am Riff komplett in Coral Bay. Nach nicht mehr als 10 Minuten Schnorcheln konnte ich bereits den ersten Aufreger ausfindig machen: einen Whitetip Reef Shark! Dieser war größer als der, den ich im GBR schon gesehen habe, aber ebenso elegant und schön anzusehen. Es war mein 2. und bereits Adris 4. Hai in Australien. Geil!

Nachdem wir in Coral Bay alles abgeschnorchelt hatten und uns an der Korallen- und Fischvielfalt erfreut sowie an hellbraunen Rochen mit blau-leuchtenden Punkten, fuhren wir tagsdrauf direkt weiter nach Exmouth, dem eigentlichen Gate zum Ningaloo Reef. Dort gibt es gleich 3 Stellen, von denen aus man zum Reef schwimmen kann. Bei einer liegt es direkt vor der Küste, bei der anderen muss man so 100m bis 200m rausschwimmen. Korallen und Fische waren wiederrum einfach super und erneut gab es eine außergewöhnliche Entdeckung zu vermelden: eine Seeschlange! Diese schlängelte sich am Meeresboden entlang. Wahnsinn. Uns wurde später bestätigt, dass es ziemlich unwahrscheinlich und selten sei, eine solche zu sehen im Riff. Zum letzten der Reefs schwammen wir nicht zu zweit, wir hatten einen netten Begleiter, der uns zum Riff führte: eine ziemlich große Schildkröte! Weitere Highlights waren verschiedene Anemonenfische.

Doch das eigentlich Highlight der letzten Tage, das eigentliche Highlight unseres gesamten Australien Trips, das eigentliche Highlight unseres ganzen Lebens folgte auf unsere 3 self-guided snorkel Tage durch das Riff.

Denn am 4. Tag im Ningaloo Reef hatten wir uns eine Tour gebucht, eine "Swim with the Whale Sharks" Tour. Diesen Tag werden wir wohl beide nie wieder vergessen. Wir waren schon am Abend davor extrem aufgeregt, da wir wussten, mit ein wenig Glück würden wir morgen mit dem größten Fisch im Ozean schwimmen, einem Walhai! Und die Tour war das geilste, was wir bisher in Australien erlebt haben - mit Abstand. Zunächst fuhren wir raus zum Outer Reef und schnorchelten uns ein. Gleich zu Beginn gab es die ersten Sichtungen: ein Oktopus, ein Rochen, ein Blacktip Reef Shark (yes!) und wiederrum eine Seeschlange sowie mehrere Anemonenfische. Dann fuhren wir noch viel weiter raus auf Meer, wo der Ozean schon sehr tief wurde. Hier nämlich schwimmen jährlich Walhaie am Ningaloo Reef vorbei. Diesen Luxus haben wenig bis keine Orte auf der Welt. Das Prinzip ist so: viele Boote sind im Wasser, draußen auf dem Ozean. Die verschiedenen Organisationen haben eigene Flugzeuge oder geteilte Flugzeuge, die oben über dem Bereich fliegen, wo die Walhaie langschwimmen. Wenn sie einen gesichtet haben, werden die Koordinaten an den Skipper des Bootes durchgegeben und das Boot saust an jene Stelle. Mit ein bisschen Glück ist der Hai noch da und wir können mit ihm schnorcheln.

An diesem Tag sahen wir insgesamt 5 Walhaie und Adri und ich konnten mit 3 von ihnen schwimmen. Sehr viel Glück gehabt! Und wir sahen sie von allen Seiten, konnten dieses wundervolle Tier sehr lange bestaunen. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, wie geil das war, aber kürze es an dieser Stelle einfach ab :-)

Auf dem Rückweg sahen wir, wie übrigens auf dem Hinweg auch schon, viele Schildkröten. Zudem machte unser Skipper 3x halt, 2 mal wegen Dugongs (Seekühe) und einmal wegen eines Tigerhais! Wahnsinn, als ob die vielen Walhaie nicht schon gereicht hätten, sehen wir auch noch einen der 3. gefährlichsten Haie der Welt.

Alles in allem war dieser Trip einfach unfassbar und ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.

Nach 3 1/2 Tagen in Exmouth ging es weiter Richtung Karijini National Park, ein im Outback liegender Nationalpark mit einigen Schluchten und Natural Pools. Sehr schön wars. Dort hielten wir uns insgesamt 2 1/2 Tage auf und wanderten durch Schluchten, mussten sogar samt Rucksack Flüsse durchqueren, wo wir teilweise bis zum Kopf unter Wasser standen. Wir mussten Wasserfälle hinabklettern, uns durch enge Passagen quetschen und auch klettern. Am Ende jeden Walks war ein beeindruckender natürlicher Pool, wo wir uns nach einem abenteuerlichen aber auch anstrengenden Walk schön erfrischen konnten. Alles in allem war es der beste National Park, den wir bisher in Australien besucht hatten. Richtiges Australien-Abenteuer-Feeling kam auf, ebenso wie auf den langen Fahrten durchs immer einsamer werdende Outback der australischen Westküste. Denn danach fuhren wir weiter durch die Great Sandy Dessert Richtung Broome, wo wir seit gestern sind.

Heute knallen wir uns mal wieder an den Strand und schauen mal, wo uns die Reise morgen hinführt. Bis dahin,

adios, A&A :)

PS: diesen Text musste ich zweimal verfassen, da mein Netbook den Einfall hatte, sich während des Abendbrots einfach mal selbst neuzustarten. SCHEISS TECHNIK

Donnerstag, 4. April 2013

Auf das Outback folgt das Paradies

Sooo.
Das mit dem mehr posten wird offenbar nix. Zu viel erleben wir momentan und zu wenig Empfang hat man im Westen. Dazu später mehr.

Letzter Stand war die Great Ocean Road. Nach der Koala-Jagd ging es am folgenden Tag zum Cape Otway, wo uns ein achso toller Leuchtturm versprochen wurde. Aber der Eintrittspreis von 18$ ließ uns dann doch schnell wieder umdrehen auf die Main Road, die uns vorher zum Cape Otway führte. Warum? Genau, mehr Koalas! :D Und zwar noch dichter besiedelt und bodennäher als einen Tag zuvor. Also ging die Koala Jagd weiter. Auf dieser Straße stießen wir auch auf eine alte Bekannte aus der anfänglichen Atherton-Zeit. Schon zuvor in Sydney und Melbourne haben wir Leute wiedergetroffen, die wir Monate davor kennengelernt haben. Zufällig auf der Straße. Australien ist so klein!

Am letzten Tag auf der Great Ocean Road schauten wir uns neben der allgemein spektakulären Küste vor allem die 12 Apostels an, mehrere durch Wind und Wasser entstandene Steinsäulen vor der Küste im Meer. War ziemlich atemberaubend. Anschließend an die GOR beschlossen Adri&ich uns von den anderen 3en kurzzeitig zu trennen, um nach Adelaide vor zu donnern, um dort den Zoo zu besuchen, bevor wir gemeinsam alle auf Kangaroo Island reisen. Die Reise nach Adelaide gestaltete sich schwerer als gedacht. Völlig unbemerkt sind wir nämlich 100km ins Inland gefahren und damit natürlich komplett falsch. Anschließend durften wir die halbe Strecke auf irgend ner Kackstraße durchs Vor-Outback in der Dunkelheit fahren. Plötzlich bekamen wir einen Anruf von Eni: "Seid vorsichtig, wir haben gerade ein Kangaroo überfahren. Keine Chance gehabt." 20 Minuten später hüpfte in einer Rechtskurve plötzlich ein Kangaroo vor uns. Man hat es ca. 1 Meter vorm Auto das erste mal gesehen bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h, da könnt ihr euch ja ausrechnen, wie man dort reagieren kann: gar nicht. Glücklicherweise habe ich mich nicht großartig erschreckt und das Auto in die Leitplanke gedonnert, sondern bin weiter gefahren. Mit Glück sind wir vor dem Kangaroo um die Kurve gekommen und es schien so, als sei es uns einfach in die Seite ein wenig reingehüpft. Wir hielten umgehend an und gingen in der rabenschwarzen Nacht zurück zur Stelle, wo das Kangaroo noch saß, anscheinend völlig geschockt. :D Aber als wir mit der Leuchte ankamen, ist es wieder weitergehüpft ziemlich flink. Es war nur ein großer Sabberfleck auf der Straße zu sehen. Schock, aber nochmal Glück gehabt! Sowohl für das Roo als auch für uns.

In Adelaide dann irgendwann angekommen, gingen wir voller Vorfreude in den Adelaide Zoo. In Australien in den Zoo?! Das muss doch nen Hintergrund haben. Genau, und dieser heißt Wang Wang und Funi, die zwei einzigen Giant Pandas auf der Südhalbkugel. Das war ein fest eingeplantes Ziel für uns, darauf hatte ich mit am meisten gefreut :D Was das für tolle Tiere sind, unfassbar. Kann ich nur jedem empfehlen, sich irgendwo auf der Welt mal anzusehen wenn man die Chance dazu hat, wer weiß wie lange es die noch gibt.

Nen Tag später ging es dann zusammen mit Franz, Eni und Bianca auf Kangaroo Island für 3 Tage. Versprochen wurde uns von der Insel viel, halten konnte es aber ehrlich gesagt nur wenig! Am ersten Tag gingen wir Sandboarden, das ist quasi Snowboarden auf Sanddünen. Das hat uns 3 Kerlen riesen Spaß gemacht, auch wenn es wirklich schwer ist!
Die Insel war sowas von unspannend, das ich mir irgendwie nicht viel gemerkt haben. Geil waren noch die 2 Robben-Kolonien auf der Insel & der eine Camping Platz, auf dem wir waren. Dort gabs nämlich viele Wallabys. Angeblich soll es auf Kangaroo Island ca. 400.000 Kangaroos geben. Keine Ahnung wo die sich versteckt haben, aber wir haben nur ein paar sehr wenige gesehen. Es gab ein paar schöne Strände und einen Koala, aber mehr auch nicht. Alles in allem waren das Sandboarden & die Robben echte Highlights, aber der Rest nichts besonderes (für das was wir gewohnt sind ;) ).

Nach Kangaroo Island trennten sich erneut die Wege. Die anderen 3 fuhren zum Uluru, was wir aber nicht taten, da wir dort ohnehine noch vorbeikommen. Wir entschieden uns stattdessen dazu direkt Richtung Westen zu fahren, was von Adelaide nach Esperance einer Strecke von 2300 Kilometern entsprach. Wow! Und dazwischen lag nix außer Outback. Unser Ziel war es, die Strecke in 3 Tagen zu bewältigen. Erster Tag war mehr ein Vorsorgen treffen, mit Essen und Wasser eindecken und nur n bissl fahren. Tag zwei fuhren wir ca. 750 Kilometer bis Ceduna, was die letzte Stadt in der "Zivilisation" (so nennen die Australier offenbar Strecken, wo statt alle 200km, alle 50km ne Stadt kommt, welche selten aus mehr als einer Tankstelle und einen Parkplatz besteht). Nach Ceduna kommt aber das große Nichts. Es soll sich hierbei sogar um einen der abendteuerlichsten Outback Strecken des Kontinents handeln. War auch ehrlich gesagt echt cool, durch die Nullarbor Plain zu fahren und auch ziemlich spannend, war ja für uns das erste mal Outback! Mitten in dieser Wüste gab es eine Tankstelle, bei der wir symbolisch 7 Liter tankten für 1,99$ pro Liter. Damit wären die australischen Outback-Spritpreise trotzdem noch billiger als die deutschen Normal-Spritpreise. Na geil! Das Tagesziel Madura erreichten wir problemlos und konnten sogar noch länger fahren als die angepeilten 800km, da wir durch die Zeitzonendurchquerung 1 1/2h gutmachten. Nachdem wir in Ceduna noch auf einen Caravan Platz gefahren sind, entschieden wir uns für diesen Tag für Wildcamping mittem im Outback. Hat auch was. An der Grenze zu Western Australia, die wir am selben Tag überquerten, wurden wir noch unter den albernen Quarantäne Bestimmungen auf Obst, Gemüse, Honig usw untersucht. Am dritten Tag dann hatten wir es auch geschafft und kamen noch vor 11 Uhr in Norseman an, dem Ende der Wüste. Zuvor durchquerten wir noch die längste kurvenlose Straße Australiens (146km). Kam einen nicht anderes vor als die restlichen 2000km :D Die ganze Fahrt durch die Wüste über sahen wir viele verschiedene Tiere. Neben erstaunlich wenigen Kangaroos konnten wir einen wilden Hund, einen Dingo, viele majestätische Adler, unzählige Raben, 2 verschiedene Arten Kakadus, Emus und andere sehr bunte Vögel erspähen. Leider blieben uns die angekündigten Kamele verwehrt.

Noch am frühen Nachmittag des dritten Fahrtages kamen wir in Esperance an, auf das ich mich seit Wochen und Monaten freute. Vorweggreifen kann ich sagen, dass das kleine Städtchen an der Südwestküste mein bisheriger Lieblingsort in Australien ist. Schon alleine aus dem Grund, dass es meinen riesen Erwartungen mehr als standhalten konnte, was in den vergangenen Wochen nicht so der Fall war bei anderen Attraktionen unserer Reiseroute. Kristallklares Wasser und schneeweiße Strände sind die Hauptmerkmale der Region. Direkt im Ort selbst gibt es viele Strände, die genau diese Kriterien erfüllt haben. Südöstlich der Stadt gibt es zudem eine Reihe von Buchten im Le Grand Cape National Park. Hervorzuheben dort ist die Lucky Bay, der bereits zu Australiens weißesten Strands ausgezeichnet worden war. Wenn man so am Strand lag und sich umguckte, dachte man wirklich, man liegt im Schnee. Unglaublich! Zudem kommen dort zur Kangaroo-Zeit (Dämmerung & Nacht, teilweise aber auch tagsüber) Kangaroos an den Strand, was natürlich uns die Chance für ein riesen Foto gab :P Außerdem haben wir hier unser erstes Wildlife Kangaroo gestreichelt  :D Es war einfach nur so cool, dass wir direkt 2 Tage dort blieben und 3 weitere Tage in Esperance verbrachten. Aus den geplanten 3 Tagen in Esperance wurden also 5. Aber so ein bisschen Urlaub nach der langen Fahrt hatten wir uns doch verdient :P Und am Ende muss man sagen, jede einzelne Sekunde war es wert. Fast mit Tränen in den Augen verließen wir wehmütig diesen wundervollen Ort am gestrigen Mittwoch Richtung Wave Rock. Ich wäre gern noch weitere Tage dort geblieben, aber "leider" haben wir ja noch ein sattes Programm vor uns.

Der Wave Rock, den wir heute besuchten, ist eine aus Granit bestehende Gesteinsformation, die durch Wind & Regen so eigenartig abgetragen wurde, dass es aussieht wie eine riesige, 15m-hohe und 100m-lange Steinwelle. Sehr beeindruckend und auf der Welt wohl einzigartig (?). Drumherum gab es noch andere Attraktionen wie zB Hippo's Yawn, eine andere Gesteinsformation, die so aussieht, als würde ein Nilpferd gähnen. Oder auch der Lake Magic, ein See, der aufgrund von Algen ein gelbgrüne Färbung hatte. Da fällt mir ein, dass es in Esperance einen Pink Lake gab, der selbiges Phenomän darstellte, nur eben rosa war. Solche Seen sahen wir übrigens sehr oft auf unserer Reise von Esperance zum Wave Rock! Also nicht so besonders in Western Australia, wie es scheint...für uns war's trotzdem cool.

Nach einem Rundkurs durch das Gebiet des Wave Rocks voller ausgetrockneter Salt Lakes und extrem nach Outback aussehenden Areas ging es weiter Richtung Perth, der für uns letzten großen Stadt Australiens! Perth befinden sich im Süden der Westküste und machte auf uns einen guten ersten Eindruck. Wir sind heute am frühen Nachmittag hier eingefallen und haben uns bereits ein wenig im CBD umgesehen. Nachdem wir einige Besorgungen gemacht haben, sind wir für diese Nacht auf einen Holiday Park ein paar km außerhalb des Stadtkerns gelandet. Super gut hier, wir besetzen gerade insgesamt ein Dutzend Steckdosen, damit wir gut gewappnet in die kommenden Tage hineinstarten können :D Unser Plan sieht ca. 3 Tage in Perth vor, bevor es dann so richtig losgeht mit der Westküste.

Koalas, Pandas, das Outback und das Paradies in so kurzer Zeit, was will man bitte mehr?! :D Achja, und ne Eule haben wir heute auch am Straßenrand gesehen, der Hammer!

Bis die Tage, Andi & Adri :-)

Donnerstag, 21. März 2013

Auf gehts!

Los ging also die Reise! Nach Sydney waren die Blue Mountains unser erstes Ziel. Der zum World Heritage zählende Nationalpark war echt ansehnlich, es gab einige schöne Lookouts auf die in der Ferne blau wirkenden, bewachsenen Berge etwa 130km nordwestlich von Sydney. Dort hielten wir uns ca. 2 Tage auf, machten einige Tracks, besuchten die Three Sisters und campten mitten in ihnen. War schon cool!

Nach den BM war das nächste Ziel Canberra. Währrend Enis und Franz' Auto auf halbem Weg abgeschleppt und repariert werden musste, schafften es Adri und ich in die Hauptstadt Australiens. Canberra kommt einen erstmal gar nicht wie eine wirkliche Großstadt vor, eher sowas wie Jena oder Erfurt. Es war ziemlich langweilig und in der Innenstadt gabs nichtmal nen Burger King, muss man sich mal vorstellen! Das einzig geile an Canberra ist das Parliament House und natürlich die ganzen Botschaften im Stadtkern! Die Botschaften waren teilweise richtig schöne Bauten, nur die deutsche...naja. Reden wir nicht drüber.

Fernziel war natürlich Melbourne, dazwischen lagen aber noch 2 Tage und 800 Kilometer. Also was tun? Klar, an' Strand. Genauer gesagt sind Adri und ich zu The Lakes Entrance gefahren. Dort haben wir zum ersten Mal schwarze Schwäne gesehen. Da war auch das erste Mal, dass ich realisiert habe, dass es die Viecher tatsächlich gibt :D Ich dachte, dass wärn Mythos. Mensch, jetzt wird "Black Swan" gleich viel realistischer.

Danach gings ab nach Melbourne, wo wir die deutsche Front wieder getroffen haben. Melbourne war für mich persönlich wohl das Reiseziel, auf welches ich mich am meisten gefreut habe. Allerdings wurde Melbourne teilweise zum ziemlichen Disaster. Beispielsweise "Kurbel", unser Auto. Wir waren gerade auf dem Weg zum Mechaniker, um es durchchecken zu lassen für die lange Reise. Und bums, da hats auch uns erwischt. 500m vorm Mechaniker fängt der Motor plötzlich an zu qualmen und wir stehen mitten auf der fettesten Kreuzung von Melbourne xD Danach erstmal 3h aufn Abschleppdienst gewartet, der uns nicht gefunden hat. War auch echt schwer das Auto auf der Rechtsabbiegerspur mit offener Motorhaube zu sehen. Wahrscheinlich hatte er das Radio zu laut, ansonsten hätte er die eine Millarden Autos gehört, die uns angehupt haben. Irgendwie ham wirs dann doch zum Mechaniker geschafft - war überraschend viel verkehrt mit Kurbel und ja, was soll man sagen. Teuer. Aber immerhin läuft er jetzt wieder gut.

Die Abende waren alkoholreich und ausgelassen. Einzig der Abend des Abschieds war dann trotz gemeinsamen BBQ eher bedrückend. Aber das ist ja normal. Die Stadt Melbourne an sich haben wir uns nicht wirklich angeguckt bis auf Aldi, Burger King und McDonalds. Aber Adri und ich werden ja sowieso die letzten beiden Wochen hier verbringen, da haben wir dann genug Zeit dafür! Achja, da war ja noch was. Und zwar das Saisoneröffnungsrennen der Formel 1! Dort sind wir alle gemeinsam hingegangen und ich muss sagen, es war ein tolles Erlebnis, etwas völlig anderes. Danach war man zwar etwas taub, aber sehr froh das zumindest nicht Alonso die Kackfresse gewonnen hat! Auch wenns nicht Vettel war.

 Am nächsten Tag gings dann direkt nach Torquay, den Startort der berühmten Great Ocean Road, die ca 250km direkt am Meer langführt mit einigen Attraktionen. Heute waren wir beim Kenneth River und haben dort einen Walk gemacht, den wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Bereits am Parkplatz gab es Bäume mit 3 Koalas, von denen wir einen sogar streicheln konntem, ziemlich zutraulich diese schläfrigen Fellknäule! Auf diese 3 sollten 97 (!) weitere folgen, unfassbar! Es war einfach grandios, alle 10m einen weiteren Koala zu entdecken. So geschah es also, dass wir den ganzen Tag mit Koalas verbrachten und erst jetzt abends weitergefahren sind auf einen tollen Caravan Park direkt am Meer mit Strand.  Leider war auch das Wetter mal wieder ziemlich scheisse, sowohl in Melbourne als auch heute an der GOR. Sturm & Regen. Aber teilweise auch immer wieder Sonne. Hoffen auf Besserung!

Morgen fahren wir zum nächsten Koala Spot, mal sehen ob wir da noch mehr sehen!

In Zukunft werde ich mich bemühen wieder mehr zu schreiben, jetzt passiert ja auch wieder mehr. Highlight der Great Ocean Road werden wohl die 12 Apostels werden...wir sind gespannt!

Bis denne
Lg A&A

Sonntag, 10. März 2013

Sydney!

Mehr als einen Monat ist der letzte Eintrag wieder her, ihr wisst was das heißt. Es ist viel passiert! Und diesmal gab es extreme Veränderungen.

Die letzten Wochen in Atherton gingen Gott sei Dank ziemlich flott rum. Adri hat so gut wie gar nicht mehr gearbeitet, weil ihre Farm die letzte scheiss Drecksfarm in ganz Australien sein dürfte. Ich entgegen habe eigentlich durchgängig von Sonntag bis Donnerstag durchgearbeitet, mit ungefähr 8,5 bis 9,5h pro Tag. Dieser Job war mit Abstand der geilste, den ich hatte in Australien. Geiler Farmer, geile Arbeitskollegen und chilliger Job.

Das Highlight der letzten Tage in Atherton war zweifelos das Schnorcheln im Great Barrier Reef, eines der wie viel auch immer Naturweltwunder. Leider, und ich fasse es nicht dass wir diesen Satz eigentlich nach jedem Ausflug schreiben müssen, hat das Wetter nicht so mitgespielt. Es war den ganzen Tag bewölkt, sodass die fehlende Sonne uns die Farbenpracht der Korallen verweigerte. Aber dennoch war es einfach nur geil. Nach einer 2-stündigen Fahrt aufs Meer sprangen wir ins angenehm warme (ja wirklich, da draußen waren es so 26 Grad vielleicht?) Wasser und legten sofort los mit Schnorcheln. Bevor ich allerdings so richtig loslegen konnte, gabs bereits den ersten Zwischenfall. Nach etwa 5 Minuten hat mein Gesicht wie aus dem Nichts auf einmal angefangen zu brennen, richtig, als ob jemand ein Feuer darauf gelegt hätte. Der erste Gedanke war natürlich: Qualle, jetzt muss ich sterben. Zurück zum Boot, Crew aufgesucht. Bevor ich richtig fragen konnte, wurde mir schon die Antwort zugeworfen mit einem Grinsen im Gesicht: Jelly fish. Ich fragte zögerlich, ob es dann gefährlich wäre. "No, not dangerous. But it hurts." Wie recht sie doch hatten. Nach 1h ist das Brennen dann endlich weggegangen. War schon ziemlich nervig.

Die Unterwasserwelt im GBR ist natürlich absolut geil. Viele verschiedene Fische und unzählige Sorten an anderen Meereslebewesen. Teilweise haben wir unfassbar geile Fische gesehen, zB einen Anemonenfisch (kein Nemo, aber ein Verwandter) oder einen Clown Triggerfish. Hammer! Aber das absolute Highlight war natürlich der Whitetip Reef Shark, auf den vor allem Eni und ich so sehr gehofft hatten. Er war geschätzte 1,20m lang und relativ schlank. Einfach ein unfassbar geiles Tier. Adri hat sogar noch einen zweiten, massiveren & größeren Hai gesehen der selben Art, der ihr dann schon ein wenig Angst einflößte im Gegensatz zu dem ersten Hai, den wir sogar mehr oder weniger gejagt haben :D Adri ist offenbar ein richtiger Hai-Magnet, war immerhin ihr 3.!

Alles in allem war der Ausflug trotz schlechten Wetters also ein Riesenerfolg. Ich war wunschlos glücklich, hatte ja meinen Hai gesehen. Und nun können wir von uns behaupten: Wir waren im Outer Reef schnorcheln, im wohl schönsten Teil des Great Barrier Reefs!

Der letzte Tag in Atherton, der eigentlich der schönste von allen werden sollte, wurde zum absoluten Disaster. Ich habe mein 2nd Year Visa sicher, jedoch fehlt mir weiterhin ein Batzen Geld, den der Arbeitgeber von der Mango-Farm, für die ich einige Tage Anfang Januar gearbeitet habe, immernoch nicht überwiesen hat. Und das noch viel schlimmere ist, dass Adri ihr 2nd Year Visa nicht wie versprochen von ihrer Farm bekommen hat. Das ist die Kurzfassung. So wurde das Gefühl der Erleichterung, mit dem wir Atherton eigentlich verlassen wollten, eher zum Gefühl der Verzweiflung. Aber ich denke, auch das wird sich hoffentlich bald regeln. Achja, und zu allem Überfluss hat mir dieses Dreckshostel noch 40$ geklaut & Adri 20$, indem sie uns den Sicherheits-Bond nur teilweise zurückgegeben haben ohne Grund. Leckt mich, wir gehen nie wieder auch nur in die Nähe der Tablelands.

Nach einer kurzen letzten Nacht mit gerade mal 1,5h Schlaf und einem fast komplett verschlafenen Flug standen wir also in Sydney, einer der aufregendsten Metropolen der Welt. Zum Flug sei aber noch gesagt, dass es in der ersten halben/dreiviertel Stunde echt geil war. Wir sind direkt übers Great Barrier Reef geflogen, das sah schon fantastisch aus, so aus ein paar km Höhe. Zudem haben wir alte Reiseziele wiedergesehen wie zB Townsville und Magnetic Island. Klasse!

Nachdem es in Cairns selbst um 6 früh schon um die 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von gefühlten 110% gab, kamen wir gegen 11 in Sydney an, wo zu der Zeit Regen und heftiger Wind herrschte. Und man hat sofort gemerkt: wir sind jetzt 3000km entfernt von den Tropen! Wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn wir nicht 1 1/2h auf unseren Shuttle Bus zum Hostel in kurzen Sachen hätten warten müssen.

Im Hostel angekommen hat Franz bereits auf uns gewartet. Die ersten Tage verbrachten wir am für Surfer weltberühmten Bondi Beach, in dessen Nähe unser Hostel stand. Wir machten den Coast Walk (oder hieß der Beach Walk? Keine Ahnung mehr), welcher uns direkt an der Küste entlangführte, an mehreren Stränden vorbei. Einfach fantastisch. Die Strände waren superschön mit echt hohen Wellen, wahrlich perfekt für Surfer. Und die Felsenküsten zwischen den Stränden waren spektakulär.

Am vorletzten Tag in Bondi gingen wir an den Strand und machten 2 fatale Fehler. Der erste Fehler war, ein Surfboard auszuleihen und uns in der australischen Nationalsportart zu probieren, zumindest am Bondi Beach mit ziemlich hohen Wellen. Wir sind nicht mal aufs Brett gekommen, haben es kaum über die "Wellenbrech-Barriere" weiter hinauf aufs Meer geschafft. Puh, Surfer ham's echt drauf!

Fehler Nummer 2, und der war weitaus schlimmer, war, dass sowohl Eni & Adri als auch ich allesamt am Strand eingepennt sind für mehr als eine Stunde. Wir schliefen als Menschen ein und wachten als Feuerlöscher auf. Grauenvoll, wenn der gesamte Rücken ohne Lücke komplett rot ist und ne Woche lang (!!!) wehtut. Nun sind wir alle im Stadium "Schälen", was echt abartig aussieht. Fühl mich wie ne Schlange die ihre alte Haut abwirft. Nur das eine Schlange darunter genauso aussieht wie vorher und nicht wie ein hautkranker Braunbär.

Nach Bondi war und ist bis heute Darlinghurst unser Wohngebiet, also quasi mitten in der Innenstadt von Sydney. Hier hatten wir in den letzten Tagen genug Spielraum die Stadt zu besichtigen, Feiern zu gehen & Sydney kennenzulernen. Fazit: die Stadt ist echt geil. Highlights waren natürlich das Opera House und die Harbour Bridge. Vor allem auch der Botanische Garten (for free!) mitten in der Stadt ist sehr schön. Sydney ist eine dynamische, junge Stadt bestehend aus allen Völkern der Welt, mit einem großen Angebot an kostenlosen Aktivitäten. Jeder, der ein Großstadt-Fan ist, sollte hier zumindest mal eine Woche gelebt haben. Selbst ich als Großstadt-Hasser finde es hier überragend. Mal sehen ob Melbourne und Perth das toppen können...

Desweiteren gibt es 2 neue Dinge zu verkünden. Einmal einen Mitsubishi Pajero, Franz' und Enis Auto, und einmal einen Mitsubishi Magna, Adris und mein Auto! Ja richtig, für unsere 2-3 monatige Reise durch den Süden, Westen und das Red Centre Australiens haben wir uns ein Auto zugelegt, in welchem wir durch eine schöne Matratze und viel Camping Zubehör auch schlafen können. Morgen geht die große Reise los, erstes Ziel sind die Blue Mountains nordwestlich von Sydney. Drückt uns die Daumen, dass das gute Auto die bevorstehenden 15k -20k Kilometer heil und problemlos übersteht! Denn etwas Bammel haben wir auch, vor allem nach dem wir in den letzten 24h zwei Unfälle live auf den Straßen Sydneys miterleben durften, wovon einer sogar ziemlich heftig war :D

Wir werden uns bemühen, wieder regelmäßig Einträge zu verfassen. Der Stress dürfte ja jetzt erstmal vorbei sein :) Endlich.

Schöne Grüße nach Hause, nach Kanada & neuerdings auch nach NZL: A&A

Freitag, 1. Februar 2013

Auf der Zielgeraden

Ein Monat ist schon fast wieder vergangen und wir sind jetzt... immernoch in Atherton. Viel hat sich getan, in Australien passiert irgendwie immer viel, selbst in diesem Kaff. Unsere gesamten Pläne haben sich mehrmals übern Haufen geworfen und eine wunderbare Nachricht dürfen wir dennoch endgültig verkünden: wir bleiben bis mindestens Ende Mai in Australien! Das gibt es genug Spielraum für alle noch ausstehenden Highlights des Südens & Westens. Natürlich ist es allgemein auch einfach sau geil, noch länger in diesem wunderbaren Land bleiben zu dürfen!

Und nun zum aktuellen Stand. Adri ist nachwievor auf ihrer Lime-Farm und ich habe mittlerweile einen super Job auf einer Avocado Farm mit einem sehr netten Farmer (Franz' ex-Farm btw). Beide sind wir allerdings von der nun eingebrochenen wet season in Mitleidenschaft gezogen wurden. Da fast nur Bananenfarmen bei richtigem Regen arbeiten, hatten wir mehrere Days off, was mit der Zeit ziemlich nervig wurde. So wird es aber durchaus die nächsten Wochen weitergehen. D.h. scheint die Sonne wird gearbeitet, regnet es sind wir zu Hause. Nach unseren Berechnungen bleiben wir bis ungefähr Mitte-Ende Februar hier in Atherton, genau so lange, bis wir beide unser 2nd Year Visa haben, welches man nach 88 Tagen Farmarbeit bekommt. Und dann geht es nach Sydney! Unfassbar groß ist natürlich die Freude auf so eine Stadt nach der ganzen Farmarbeit, wenn man bedenkt, dass wir jetzt schon über 3 Monate im australischen Sommer schufften! Da heißt es jetzt noch ein paar Wochen durchhalten und dann Atherton auf Nimmerwiedersehen sagen.

Nach Sydney werden wir uns mit unseren deutschen Lodge-Freunden in Melbourne wiedertreffen, um dort gemeinsam zur Formel 1 zu gehen. So sieht der grobe Plan aus. Und von Arbeit will ich nach Atherton erstmal nichts mehr wissen, wenn's geht...

Ansonsten hab ich wie üblich alles vergessen, was ich ursprünglich schreiben wollte.
Vielleicht/Hoffentlich die letzten Grüße aus Atherton, Andi & Adri!

Freitag, 11. Januar 2013

Silvester, Mango-Burn und Mango-Rash




Wir haben lange nix mehr geschrieben und da ich heute im langweiligen Atherton eh am vergammeln bin, dachte ich mir, dass ich ja mal unseren Blog wieder aktualisieren könnte.
In den vergangenen 2 Wochen ist auch wieder einiges passiert.
Da wir ja im letzten Bloeintrag geschrieben haben, dass wir noch nicht wissen, was wir an Silvester anstellen (außer naürlich trinken), seid ihr ja sicherlich total gespannt, wie wir ins neue Jahr gekommen sind. Spannend war das eigentlich nicht, denn wie auch Weihnachten haben wir Silvester nur in Atherton verbracht mit insgesamt vllt. 15 anderen Leuten. Wahrscheinlich waren wir auch die einzigen in ganz Atherton, weil einfach alle nach Cairns gefahren sind, aber wir haben das Beste drauß gemacht. :)
In der Lodge sind eigentlich fast nur die Deutschen und die Koreaner geblieben, wobei die Koreaner 22Uhr schon alle im Bett lagen. Nach einem gemeinsamen BBQ fing dann auch schon die Trinkerei an und kurz vor 12 Uhr wurde dann noch über das diesjährige Silvesterlied abgestimmt. Das Runterzählen haben wir irgendwie verpasst, weil alle durcheinander geredet haben und alle Uhren anders gingen, aber das ist ja ziemlich typisch für Silvester, genauso wie die "German Tradition", nämlich nur Fotos mit Stinkefinger machen.
Das absolute Highlight des Silvesterabends war definitiv ein betrunkener Koreaner (hat 1 Bier getrunken), der statt "Happy New Year" ungefähr 500mal "Happy New Ear" gerufen hat und somit unsere Bauchmuskeln enorm beansprucht hat.

In Atherton war ansonsten echt nix los, es gab nichtmal ein Feuerwerk (gabs nur 3 Tage vor Weihnachten, wieso auch immer) und selbst der Pub im BV war geschlossen. Aber wir haben ja das Beste drauß gemacht :)

Arbeitsmäßig gibt es natürlich auch wieder eine Menge zu erzählen.
Ich bin immernoch auf meiner Mango-und Limettenfarm. Gepickt werden eigentlich fast immer nur Limetten, was ziemlich einfach ist. Man hat nen Pickingback um und einen Pickingring in der Hand und muss gucken, ob die Limetten halt groß genug sind. Das einzig nervige dabei sind die Dornen, von denen man trotz langer Kleidung bei 35°C im Schatten, zerkratze Arme bekommt. Noch schlimmer ist es aber Zitronen zu picken (haben wir auch), denn Erstens muss man die Zitronen extrem vorsichtig picken und Zweitens sind die Dornen dort teilweise 2cm lang!
Letzte Woche haben wir dann unseren 2.Schwung Mangos gepickt, die teilweise schon komplett reif waren. Auf meiner Farm pickt man Mangos mit einer Gartenschere. Das heißt man bekommt entweder eine kleine Schere oder einen langen Stick (für die oberen Mangos) in die Hand gedrückt und muss einfach alle Mangos abschneiden und in eine Kiste legen. 


Dabei muss man aber sehr vorsichtig sein, denn schneidet man die Mango zu kurz ab, kommt die Fruchtsäure herrausgespritzt und man kann ggf. erst Mangoburn und dann Mango-Rash bekommen.
Mangoburn äußert sich in einer Art Brandblase. Da die Flüßigkeit, die aus der Mango herrauskommt sehr giftig und ätzend ist, bekommt man überall wo man das Zeug hinbekommt "Brandblasen" (sieht echt aus wie ne normal Brandblase)
Hat man Mangoburn kann mit ziemlich großer Sicherheit davon ausgehen, dass man ca. 1 Woche später aussieht wie ein Streuselkuchen - wie Andi zur Zeit...
Andi hat seine Farm gewechselt und bei Terranova ebenfalls Mangos gepickt. Da Terranova aber eine der behindertsten Farmen überhaupt ist, wird dort nicht so gepickt wie oben beschrieben. Auf Terronva knickt man die Mangos einfach vom Stiel ab, was zur Folge hat, dass der komplette Saft richtig herausspritzt und Andi praktisch 10h in dem Mangosaft gebaden hat. Am ersten Tag hatte er dann schon die Arme voller Mangoburn, was in den darauffolgenden Tagen auch noch an den Händen und Beinen extrem zum Vorschein trat.
Nachdem wir schon in der Lodge einige Fälle von Mango-Rash gesehen haben und Marie und Sophia plötzlich auch davon betroffen waren (mussten 1 Tag so picken wie Andi), hat es Andi dann auch extrem erwischt.


 Zuerst kamen am Handgelenk kleine Pusteln und das hat sich dann über die Arme, Beine, Bauch, Gesicht und Hals ausgebreitet. Seine Beine waren in den ersten paar Tagen so stark angeschwollen und hart, dass er nichtmal mehr ein Fußgelenk hatte. Sein Ohr sah auch aus wie ein Ringerohr und seine Augen waren auch geschwollen.
Mango-Rash ist eben eine allergische Reaktion auf die Fruchtsäure, die ein Großteil der Picker bekommt. Ich zum Beispiel hab den Saft auch oft ins Gesicht, an den Hals, an die Arme und sogar ins Auge bekommen, aber glücklicherweise weder Mangoburn, noch Mango-Rash bekommen. Eni hat zum Beispiel aber kein Mangoburn , dafür jetzt aber auch Mango-Rash. Reagiert man so wie die Anderen auf den Saft, darf man leider nie wieder Mangos picken, da man die Allergie ungefähr 10mal schlimmer bekommt und das Ganze extrem juckt. 


Gegen Mango-Rash hilft leider nur Coritson, irgendwelche Salben und warten. Mein Supervisor hat mir aber den Tipp gegeben, sich Babysalbe draufzuschmieren oder die kostengünstigere Variante zu wählen und draufzupinkeln. Ob das hilft, weiß ich leider nicht, da es niemand ausprobieren wollte! :D


Bei Marie und Sophia ist die Allerie schon extrem zurückgegangen und bei Andi stellt sich auch langsam eine Besserung ein. Leider musste Andi daraufhin seinen Job bei Terranova aufgeben und wartet nun auf einen neuen Job. Heute macht er zum Beispiel zusammen mit Eni für 2 Tage "Gardening". Mal sehen was sie erzählen :)



Ansonsten gibt es eigentlich nix mehr Neues, zumindestens fällt mir grad nix weiter ein. Wir bleiben noch ca. bis 3.Februar oder so in Atherton und danach gehts zum Great Barrier Reef und dann mit dem Flieger in den Westen, wo wir die Westküste in Angriff nehmen. Das ist zumindestens der derzeitige Plan :)

 

Also liebe Grüße aus dem heißen Down Under,
A&A :)