Sonntag, 10. März 2013

Sydney!

Mehr als einen Monat ist der letzte Eintrag wieder her, ihr wisst was das heißt. Es ist viel passiert! Und diesmal gab es extreme Veränderungen.

Die letzten Wochen in Atherton gingen Gott sei Dank ziemlich flott rum. Adri hat so gut wie gar nicht mehr gearbeitet, weil ihre Farm die letzte scheiss Drecksfarm in ganz Australien sein dürfte. Ich entgegen habe eigentlich durchgängig von Sonntag bis Donnerstag durchgearbeitet, mit ungefähr 8,5 bis 9,5h pro Tag. Dieser Job war mit Abstand der geilste, den ich hatte in Australien. Geiler Farmer, geile Arbeitskollegen und chilliger Job.

Das Highlight der letzten Tage in Atherton war zweifelos das Schnorcheln im Great Barrier Reef, eines der wie viel auch immer Naturweltwunder. Leider, und ich fasse es nicht dass wir diesen Satz eigentlich nach jedem Ausflug schreiben müssen, hat das Wetter nicht so mitgespielt. Es war den ganzen Tag bewölkt, sodass die fehlende Sonne uns die Farbenpracht der Korallen verweigerte. Aber dennoch war es einfach nur geil. Nach einer 2-stündigen Fahrt aufs Meer sprangen wir ins angenehm warme (ja wirklich, da draußen waren es so 26 Grad vielleicht?) Wasser und legten sofort los mit Schnorcheln. Bevor ich allerdings so richtig loslegen konnte, gabs bereits den ersten Zwischenfall. Nach etwa 5 Minuten hat mein Gesicht wie aus dem Nichts auf einmal angefangen zu brennen, richtig, als ob jemand ein Feuer darauf gelegt hätte. Der erste Gedanke war natürlich: Qualle, jetzt muss ich sterben. Zurück zum Boot, Crew aufgesucht. Bevor ich richtig fragen konnte, wurde mir schon die Antwort zugeworfen mit einem Grinsen im Gesicht: Jelly fish. Ich fragte zögerlich, ob es dann gefährlich wäre. "No, not dangerous. But it hurts." Wie recht sie doch hatten. Nach 1h ist das Brennen dann endlich weggegangen. War schon ziemlich nervig.

Die Unterwasserwelt im GBR ist natürlich absolut geil. Viele verschiedene Fische und unzählige Sorten an anderen Meereslebewesen. Teilweise haben wir unfassbar geile Fische gesehen, zB einen Anemonenfisch (kein Nemo, aber ein Verwandter) oder einen Clown Triggerfish. Hammer! Aber das absolute Highlight war natürlich der Whitetip Reef Shark, auf den vor allem Eni und ich so sehr gehofft hatten. Er war geschätzte 1,20m lang und relativ schlank. Einfach ein unfassbar geiles Tier. Adri hat sogar noch einen zweiten, massiveren & größeren Hai gesehen der selben Art, der ihr dann schon ein wenig Angst einflößte im Gegensatz zu dem ersten Hai, den wir sogar mehr oder weniger gejagt haben :D Adri ist offenbar ein richtiger Hai-Magnet, war immerhin ihr 3.!

Alles in allem war der Ausflug trotz schlechten Wetters also ein Riesenerfolg. Ich war wunschlos glücklich, hatte ja meinen Hai gesehen. Und nun können wir von uns behaupten: Wir waren im Outer Reef schnorcheln, im wohl schönsten Teil des Great Barrier Reefs!

Der letzte Tag in Atherton, der eigentlich der schönste von allen werden sollte, wurde zum absoluten Disaster. Ich habe mein 2nd Year Visa sicher, jedoch fehlt mir weiterhin ein Batzen Geld, den der Arbeitgeber von der Mango-Farm, für die ich einige Tage Anfang Januar gearbeitet habe, immernoch nicht überwiesen hat. Und das noch viel schlimmere ist, dass Adri ihr 2nd Year Visa nicht wie versprochen von ihrer Farm bekommen hat. Das ist die Kurzfassung. So wurde das Gefühl der Erleichterung, mit dem wir Atherton eigentlich verlassen wollten, eher zum Gefühl der Verzweiflung. Aber ich denke, auch das wird sich hoffentlich bald regeln. Achja, und zu allem Überfluss hat mir dieses Dreckshostel noch 40$ geklaut & Adri 20$, indem sie uns den Sicherheits-Bond nur teilweise zurückgegeben haben ohne Grund. Leckt mich, wir gehen nie wieder auch nur in die Nähe der Tablelands.

Nach einer kurzen letzten Nacht mit gerade mal 1,5h Schlaf und einem fast komplett verschlafenen Flug standen wir also in Sydney, einer der aufregendsten Metropolen der Welt. Zum Flug sei aber noch gesagt, dass es in der ersten halben/dreiviertel Stunde echt geil war. Wir sind direkt übers Great Barrier Reef geflogen, das sah schon fantastisch aus, so aus ein paar km Höhe. Zudem haben wir alte Reiseziele wiedergesehen wie zB Townsville und Magnetic Island. Klasse!

Nachdem es in Cairns selbst um 6 früh schon um die 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von gefühlten 110% gab, kamen wir gegen 11 in Sydney an, wo zu der Zeit Regen und heftiger Wind herrschte. Und man hat sofort gemerkt: wir sind jetzt 3000km entfernt von den Tropen! Wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn wir nicht 1 1/2h auf unseren Shuttle Bus zum Hostel in kurzen Sachen hätten warten müssen.

Im Hostel angekommen hat Franz bereits auf uns gewartet. Die ersten Tage verbrachten wir am für Surfer weltberühmten Bondi Beach, in dessen Nähe unser Hostel stand. Wir machten den Coast Walk (oder hieß der Beach Walk? Keine Ahnung mehr), welcher uns direkt an der Küste entlangführte, an mehreren Stränden vorbei. Einfach fantastisch. Die Strände waren superschön mit echt hohen Wellen, wahrlich perfekt für Surfer. Und die Felsenküsten zwischen den Stränden waren spektakulär.

Am vorletzten Tag in Bondi gingen wir an den Strand und machten 2 fatale Fehler. Der erste Fehler war, ein Surfboard auszuleihen und uns in der australischen Nationalsportart zu probieren, zumindest am Bondi Beach mit ziemlich hohen Wellen. Wir sind nicht mal aufs Brett gekommen, haben es kaum über die "Wellenbrech-Barriere" weiter hinauf aufs Meer geschafft. Puh, Surfer ham's echt drauf!

Fehler Nummer 2, und der war weitaus schlimmer, war, dass sowohl Eni & Adri als auch ich allesamt am Strand eingepennt sind für mehr als eine Stunde. Wir schliefen als Menschen ein und wachten als Feuerlöscher auf. Grauenvoll, wenn der gesamte Rücken ohne Lücke komplett rot ist und ne Woche lang (!!!) wehtut. Nun sind wir alle im Stadium "Schälen", was echt abartig aussieht. Fühl mich wie ne Schlange die ihre alte Haut abwirft. Nur das eine Schlange darunter genauso aussieht wie vorher und nicht wie ein hautkranker Braunbär.

Nach Bondi war und ist bis heute Darlinghurst unser Wohngebiet, also quasi mitten in der Innenstadt von Sydney. Hier hatten wir in den letzten Tagen genug Spielraum die Stadt zu besichtigen, Feiern zu gehen & Sydney kennenzulernen. Fazit: die Stadt ist echt geil. Highlights waren natürlich das Opera House und die Harbour Bridge. Vor allem auch der Botanische Garten (for free!) mitten in der Stadt ist sehr schön. Sydney ist eine dynamische, junge Stadt bestehend aus allen Völkern der Welt, mit einem großen Angebot an kostenlosen Aktivitäten. Jeder, der ein Großstadt-Fan ist, sollte hier zumindest mal eine Woche gelebt haben. Selbst ich als Großstadt-Hasser finde es hier überragend. Mal sehen ob Melbourne und Perth das toppen können...

Desweiteren gibt es 2 neue Dinge zu verkünden. Einmal einen Mitsubishi Pajero, Franz' und Enis Auto, und einmal einen Mitsubishi Magna, Adris und mein Auto! Ja richtig, für unsere 2-3 monatige Reise durch den Süden, Westen und das Red Centre Australiens haben wir uns ein Auto zugelegt, in welchem wir durch eine schöne Matratze und viel Camping Zubehör auch schlafen können. Morgen geht die große Reise los, erstes Ziel sind die Blue Mountains nordwestlich von Sydney. Drückt uns die Daumen, dass das gute Auto die bevorstehenden 15k -20k Kilometer heil und problemlos übersteht! Denn etwas Bammel haben wir auch, vor allem nach dem wir in den letzten 24h zwei Unfälle live auf den Straßen Sydneys miterleben durften, wovon einer sogar ziemlich heftig war :D

Wir werden uns bemühen, wieder regelmäßig Einträge zu verfassen. Der Stress dürfte ja jetzt erstmal vorbei sein :) Endlich.

Schöne Grüße nach Hause, nach Kanada & neuerdings auch nach NZL: A&A

1 Kommentar:

  1. "Wir werden uns bemühen, wieder regelmäßig Einträge zu verfassen. Der Stress dürfte ja jetzt erstmal vorbei sein :) Endlich."

    jaja die Vorsätze .....

    toll immer mal was zu lesen!!!!!

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