Wie Andi bereits im letzten Post angekuendigt hat, gibt es bei mir was
neues zu verkuenden: ICH HABE ENDLICH EINEN JOB!
Genau wie Andi arbeite ich derzeit auf einer Bananenfarm, womit ich
ueberhaupt nichtmehr gerechnet hatte. Jin versprach mir vor 2 Wochen am Montag
einen Job als Lycheepickerin, weshalb ich total uebrrascht war, als am darauffolgenden Mittwochabend pleotzlich bei meinem Name am Workingroster „Reid“ stand.
Frueh um 6 Uhr ging es mit dem Bus Richtung Farm, d.h. um 5 Uhr (!!!) aufstehen! :(
Da ich zuvor schon wusste, dass es im Vergleich zur Kartoffelfarm viel viel
haerter werden soll, war ich auch dementsprechend aufgeregt!
Auf der Farm angekommen ging es dann auch schon los. Mein Chef hat mir kurz
und knapp gezeigt und gesagt was ich machen soll und schon fing ich an die
Bananen zu sortieren. Im Grunde sieht das ganze so aus:
Die Bananenstauten kommen zu den 2 Cuttern angefahren, welche die
sogenannten Bananencluster von der Staute abschneiden. Die Cluster werden dann
in das Wasserbecken, in dem sich das Fliessband befinden, geschmissen und kommen
zu Lara (mit ihr arbeite ich zusammen) und mir angefahren bzw. angeschwommen.
Unsere Aufgabe ist es, die Bananen auf Druckstellen, verfaulte Stellen, weiche
Enden und Einschnitte usw. zu untersuchten und ggf. auszusortieren. Danach
muessen wir die Cluster in einer Reihe hinlegen, damit diese dann auf direktem
Weg zu den Packern gelangen koennen. Dort werden die Bananencluster in Kartons
verpackt und anschliessend zu z.B. Coles in Brisbane geliefert.
Das Ganze ist eigentlich ziemlich einfach und man arbeitet sich relativ
schnell ein. Jedoch verfaellt man oft in Stress, weil manche Situationen echt
schrecklich sind, undzwar wenn:
- Die Cutter zu schnell sind und die Packer zu langsam. D.h. das Band bewegt sich kein bisschen und man hat es schon vollgebaut und es kommen extrem viele Bananen auf einen zu, die nirgendswo hinpassen.
- Die Cutter zu langsam sind und die Packer zu schnell. Das bedeutet dann, dass man jedesmal hin und herrennen muss und sich Bananen holen muss, die Reihen aber nie wirklich vollbekommt, weshalb sich das Band noch schneller bewegt. Teufelskreis.
- Beide sind zu schnell. In diesem Fall hat man viel zu viele Bananen auf einem Haufen und das Band bewegt sich ganze Zeit weiter und man kommt nicht hinterher.
Alle Faelle sind irgendwie bloed, aber in den Momenten vergisst man
immerhin die Zeit. Gearbeitet wird von 6:30 Uhr bis 16Uhr – sprich 9 Stunden
Arbeit plus 30min Mittagspause und 15min Smoko. Das ganze geht dementsprechend
auch auf die Beine, Arme und vor allem den Ruecken, weshalb ich an meinem
ersten Arbeitstag auch extrem Knuelle war. Meine Arme haben schrecklich
wehgetan und ich konnte sie kaum noch heben.
Letzte Woche habe ich 3 ½ Tage auf der Farm gearbeitet und man gewoehnt sich
an den Schmerz – zumindestens schmerzt jetzt eigentlich fast nur noch der
Ruecken und die Arme kaum noch. Auf dieser Farm werde ich jetzt wohl die
restliche Zeit bleiben, ausser ich werde gefeuert. Kurz vor Weihnachten wird es
dann sogar sehr wahrscheinlich das ich 7 Tage die Woche arbeite! Mal sehen wie
das wird, hauptsache es gibt ordentlich Geld! ;)
Am Sonntag haben wir uns uebrigens mit Eni, Franz und Amadeus ein Auto
gemietet, damit wir mal aus dem Hostel rauskommen. Der Plan war es, die ganzen
Wasserfaellle und Seen abzufahren. Erster Stopp sollte der Malanda Fall sein,
welcher uns extrem enttaeuscht hat. Dieser Wasserfall war vergleichbar mit dem „Wasserfall“
in der Saale am Paradiesbahnhof. ;)
Anonsten haben wir uns noch den Millaa Millaa Falls, Zillie Falls und Ellinjaa
Falls angeguckt. Diese waren akzeptabel, aber fuer uns ueberhapt nix besonderes
mehr, da wir schon viel geilere Wasserfaelle gesehen haben.
Der Lake Echam, an dem wir danach noch waren (wurde uns von einem
Argentiner dringend empfohlen), war ganz gut. Dort war es sehr voll, aber das
Wasser war schoen angenehm und erfrischend. Eni und Amadeus haben dort noch
einen kleinen Adrenalinkick bekommen, als sie von einem ca. 15m hohem Baum ins
Wasser gesprungen sind.
Der 2. See den wir besucht haben, hiess Lake Tinaroo und ist eine Art
Baggersee. Fuer Waterskis und Jetskis ist es dor sicherlich ganz nett, aber zum
baden ist der See eher weniger geeignet.
Fazit also: Es war ein netter Ausflug aber fuer uns war da nichts mehr
spektakulaer oder besonders. Es tat aber durchaus gut mal wieder aus Atherton
rauszukommen :)
Bis demnaechst und viel Spass euch auf den Weihnachtsmaerkten. :P
Trinkt fuer uns paar Gluehweine mit, denn sowas gibt’s fuer uns dieses Jahr
nicht L
Es ist uebrigens echt komisch wenn man in kurzer Hose und Top im Woolworth
Weihnachtsmusik hoert :D
Andi und Adri (:
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