Freitag, 31. August 2012


31.08.2012

In den letzten Tagen hat sich bei uns einiges veraendert. Seit Dienstag sind wir beide fleissige Arbeiter bei Bondor, einer Firma die zusammen mit Metecno Panele herstellt. Da wir bis dahin genau in der Stadt gelebt haben und unser Arbeitsplatz im Umland liegt, mussten wir erstmal schoen mit dem Zug 20 Minuten fahren.
Alle, die denken die Deutsche Bahn teuer ist, irren sich! Fuer die Strecke mussten wir sage und schreibe 12 Dollar zahlen (Hin- und Rueckfahrt natuerlich). Da auch unser Hostel mit 30 Dollar die Nacht zu teuer ist, mussten wir uns also auf die Suche nach einer „shared accommodation“ machen. Das ganze ist eigentlich wie eine WG, wo man halt sein eigenes Zimmer hat, sich aber Kueche und Badezimmer mit jemand anderes teilen muss. In Australien gibt es solche Angebote eigentlich sehr haeufig, weil das einfach die billigste Art zum Leben ist. Das Problem war aber, dass in unserem Suburb kaum solche Unterkuenfte angeboten werden.
Das ganze haben wir natuerlich unserem supervisor erzaehlt. Unser „supervisor“ ist der Reinhardt, ein Deutscher, der hier in der Firma arbeitet und es uns ermoeglicht hat, dass wir als Backpacker in dieser Firma arbeiten koennen. Er und ein Arbeitskollege von ihm haben dann mit uns an unserem „1. Arbeitstag“ erstmal nach einer neuen Unterkunft gesucht. Wir durften dann um 12 Uhr hier abtreten und sind mit Reinhardt losgefahren zu einem Studentenwohnheim und siehe da, die haben noch ein Zimmer fuer ein Paar frei. Nach 2 Minuten hatten wir dann also schon unsere neue Unterkunft und sogar ein eigenes Bad, welches hinter unserem Kleiderschrank ist! :D Verrueckte Welt!
Das war also unser erster Arbeitstag! So kanns weitergehen, immerhin wurden wir fuers Wohnungssuchen und nix machen voll bezahlt! :D
Am naechsten Tag mussten wir dann erstmal mit unserem gesamten Gepaeck losziehen.
Von 8 Uhr bis 15 Uhr ging dann unser 2. Arbeitstag, an dem ich zumindestens wieder nix gemacht habe. Ich hab erst fuer John, fuer ihn arbeite ich, ein paar Akten nach dem Datum sortiert, hab Kuchen gegessen, stand im Labor 3 Stunden rum und hab mir Prospekte angeguckt und mir alles moegliche ueber die Panele erklaeren lassen und hab dann aber meine Aufgabe fuer den naechsten Tag bekommen. Und die fand ich ehrlich gesagt gar nicht so toll. Ich musste die „Gebrauchsanweisung“ fuer die Panele neu schreiben bzw. umschreiben, weil sich einige Kunden beschwert haben, das diese zu oberflaechlich sei. Einige von euch (also meine lieben Klassenkameraden) kennen mich. Ich bin im Texte schreiben eine absolute Niete. Ich kanns nichtmal in Deutsch, wie soll ich das dann in Englisch schaffen?! Aber Andi hat’s auch nicht besser getroffen. Der Arme muss in der Produktion schuften und das ist wirklich richtig anstrengend :(
Immerhin konnten wir dann unsere erste Nacht in unserem ersten gemeinsamen Zimmer (:D) verbringen. Und was stellen wir fest? Wir haben weder Bettbezug, noch Kissen oder Decken. All das gibt es naemlich nicht in unserer neuen Unterkunft. Es gibt da natuerlich erstmal gar nix, nicht mal Klopapier. Da wir aber Reinhardt stets zu unserer Seite haben, haben wir immerhin jetzt ein Kopfkissen und ein Bettlaken. Zum Glueck haben wir beide noch ein kleines Kissen dabei gehabt und 2 geklaute Decken aus’m Flugzeug :D In der 1. Nacht mussten wir aber feststellen, dass es in Australien in der Nacht verdammt kalt sein kann.
Wir mussten auch gleich schon unseren aller ersten Wocheneinkauf machen und waren sichtlich ueberfordert :D Oh man in Australien ist es sooo teuer. Da kostet teilweise selbst das Klopapier 10 Dollar -.- Insgesamt haben wir dann fuer 80 Dollar eingekauft. Mal gucken wie lange das halten wird. Toastbrot haelt bei uns naemlich knapp 2 Tage, weil’s unser Hauptnahrungsmittel ist. 
Anonsten laeuft bei uns alles eigentlich ziemlich gut, wuerde ich jetzt mal sagen. Heute ist bei uns schon Freitag, das heisst nach unserem heutigen Arbeitstag (jaa ich sitz grad auf Arbeit in meinem eigenen Buero, waehrend Andi unten richtig schuftet :D) ist endlich Wochenende. Da fahren wir mit Reinhardt und Eni in Regenwald und Sonntag zur Gold Coast zum Surfers Paradise. :)

Bis dann ihr Verrueckten :) ♥


Dienstag, 28. August 2012



26.08.2012


So, das soll nun mein erster Blogeintrag vom anderen Ende der Welt werden. Wir sind gestern frueh um 7 Uhr nach australischer Zeit hier in Brisbane angekommen. Da seid ihr gerade wahrscheinlich alle ins Bett gegangen, weil es da ca. 23 Uhr bei euch war.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir eine 27-stuendige Reise hinter uns, bestehend aus 20 Stunden Flugzeit und 7 Stunden Aufenthalt in Seoul am Flughafen.
Aber erstmal zu den vergangenen Tagen. Gepackt haben wir erst am Mittwoch und an meine vorgeschriebene Packliste hab ich mich nunja... nicht wirklich gehalten. Ich hab statt den aufgeschriebenen 5 Tops glaube doch doppelt so viele mitgenommen und statt den 3 Jeans doch nur eine, weil ich all das ja auch tragen muss. Und in Australien soll’s ja eh warm sein und da zieh ich sicherlich keine lange Hose an. (Denkste ;) )
Am Donnerstag gings dann erstmal nach einer schlaflosen Nacht frueh um 10 Uhr mit dem Auto Richtung Frankfurt. Unser Flieger sollte 19:45Uhr starten und die Fahrt sollte ca. 3 Stunden. Da wir ja noch genug Zeit hatten, gings erstmal zu Primark shoppen. 16:30 Uhr sind wir dann zum Flughafen und langsam stieg die Nervositaet. Dort hab ich dann auch erstmal die Fettwurst gesucht und wir haben unser Gepaeck abgegeben. Mein riesen Rucksack hat 15kg gewogen und der von Andi sage und schreibe 3kg mehr! Ha, und ich bin ein Maedel :D
Nach 2 Stunden Wartezeit am Flughafen und nachdem wir Gina Lisa getroffen haben und mit der ein Foto gemacht haben, folgte auch schon der traenenreiche und traurige Abschied von unsereren Eltern und Geschwistern. Oh man... das war wirklich hart.
Als es dann ins Flugzeug ging, waren wir zumindestens schonmal erleichtert, dass wir etwas mehr Platz  hatten, da neben mir ein Platz frei blieb. Der erste Flug von Frankfurt nach Seoul ging eigentlich relativ schnell rum. In Seoul haben wir erstmal schoen bei Burger King gegessen und sind zu Starbucks, wo ich statt nen schoenen Iced Coffee, den ich mir mit Milch vorgestellt habe wirklich nur nen Iced Coffee bekommen habe – sprich schwarze Kaffee mit 3 Eiswuerfeln -.-
Nach 7 Stunden Wartezeit gings dann wieder in den Flieger. Diesmal war’s enger und ich hatte neben mir jemand sitzen. Aber der Flug war trotzdem ganz okay, auch wenn wir bei Gewitter losgeflogen sind.
Als wir gestern frueh endlich in Brisbane gelandet sind, hatte ich erstmal Angst, dass es mein Gepaeck nicht hergeschafft hat. Das hats ja imemrhin auch schon oft gegeben. Bepackt wie ein Esel mit meinerm 15kg Backpack, einem 5 Kg Rucksack und einer Tasche die wahrs. mindestens 7 kg gewogen hat, wurden wir dann abgeholt und sind ins Hostel gefahren, wo wir erstmal froehlich von Marie und Franz begruesst wurden. Eni haben wir am Flughafen dann auch noch eingesammelt, der ja nicht bei uns mitgeflogen ist.
Im Hostel haben wir dann erstmal erfahren, dass wir erst 14 Uhr einchecken duerfen. Das war einfach nur schrecklich, weil wir schon 10km gegen den Wind gestunken haben und extrem uebermuedet waren :D Immerhin haben wir 2 Tage weder geduscht, noch wirklich geschlafen. Also sind wir erstmal mit zu Marie und Eni ins Hostel, welches ja nur 20m von unserem entfernt ist. Nachdem wir nichtmal 30 Sekunden in ihrem Zimmer waren, kam auch schon irgendein Mitarbeiter reingestuermt der nur „What are you  fucking doing here? Are you kidding me? Piss off.“ und noch ca. 10 andere Saetze mit „fucking“ und „piss“ rumgeschrien hat. Das war also unser erster Eindruck von einem richtigen Australier. Nachdem wir durch den Hinterhof rausgeschmissen wurden, hatten wir schon die Schnauze voll. An der Ampel haben wir dann die anderen aus unserer Gruppe und Marie und Franz eingesammelt und wir wurden gleich durch halb Brisbane gefuehrt – und das nachdem wir ca. 3 Stunden in Australien waren. Unseren ersten  Supermarkt-Ausflug hatten wir dann auch schon hinter uns und wurden erstmal von den Megapreisen erschlagen. Da kostet Fleisch so ca. das 3-fache im Vergleich zu Deutschland. Zum Abendbrot gab’s Nudeln, weil die am billigsten waren. Nach 3 Loeffeln war uns aber allen schlecht und der Topf Nudeln landete samt Fertigsosse in der Tonne. Daraufhin folgte auch schon der erste Schwur: die Sauce machen wir ab sofort immer selbst!

Heute sind wir mit einer kostenlosen Faehre ueber den Brisbane River gefahren, was uns ein ganz anderes Bild von der Stadt gegeben hat, die doch eigentlich sehr schoen ist. Morgen frueh geht’s dann erstmal zu unserem Infoworkshop, wo wir Steuernummer etc. alles beantragen und danach werden wir wohl eine neue Unterkunft suchen muessen.


Bis dann ihr Lieben <3